Glättung der Beitragsentwicklung?
Sollen Beiträge in der privaten Krankenversicherung erhöht werden, gelten starre Regeln, die im Versicherungsaufsichts- und im Versicherungsvertragsgesetz festgelegt sind. Diese haben aber oftmals zur Folge, dass die Anbieter nicht zeitnah und schnell auf gestiegene Leistungsausgaben reagieren können, sondern nur in Intervallen. Die daraus resultierenden großen Beitragssprünge sorgen dann regelmäßig für schlechtes Medienecho und einen stark verzerrten Eindruck der langfristigen Beitragsentwicklung. Den Gesetzen der Presse gemäß ist es nämlich keine Nachricht wert, wenn Beiträge stabil bleiben oder nur minimal erhöht werden. Springen sie aber beispielsweise nach fünf Jahren um neun Prozent nach oben, ist das Geschrei immer wieder groß.
Die Deutsche Aktuarvereinigung, die die deutschen Versicherungsmathematiker vertritt, hat nun ein Reformkonzept für die Beitragskalkulation vorgelegt. Es sieht unter anderem eine kleinteiligere, geglättete Anpassung der Versicherungsprämien vor. Das hätte den Effekt, dass die Beitragsentwicklung für die Versicherten – aber auch für Außenstehende wie die Medien – besser nachvollziehbar wäre. Das Bundesgesundheitsministerium richtet seinen Fokus derzeit noch auf die gesetzlichen Krankenkassen, hat aber Änderungen am PKV-System nicht ausgeschlossen.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Reininger
Freier Finanz-und Versicherungsmakler
Plärrer 3
91413 Neustadt/Aisch