Leitungswasserschäden sind am häufigsten
In die Medien schaffen sie es – im Gegensatz zu Elementarschäden oder Feuerschäden – eher selten, doch im Alltag haben Leitungswasserschäden es in sich: Sie verursachen mit Abstand die häufigsten Schadensfälle in der Wohngebäudeversicherung und damit auch die höchsten Kosten. Das geht aus einer kürzlich vorgelegten Auswertung des Gesamtverbandes der Versicherungen für das Kalenderjahr 2016 hervor.
Demzufolge mussten die Versicherer knapp 2,6 Milliarden Euro für rund 1,15 Millionen Leitungswasser-Schadensfälle leisten. Der Geldbetrag entspricht einen Anteil von 54 Prozent aller Aufwendungen in der Wohngebäudeversicherung. Feuerschäden folgen mit knapp einer Milliarde Euro und 210.000 Schadensfällen. Durch Sturm/Hagel bedingte Versicherungsfälle traten zwar häufiger auf (rund 400.000 mal), doch mit 610 Millionen Euro verursachten sie deutlich weniger Kosten. Elementargefahren schließlich komplettieren das Bild mit einer Schadenssumme von 420 Millionen Euro, die sich auf 70.000 Fälle verteilen. In dieser Klasse werden Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch zusammengefasst.
Die tatsächlich eingetretenen Schäden waren deutlich höher, doch die Versicherer erfassen naturgemäß nur die versicherten Fälle. Eine Wohngebäude-Police haben weniger als die Hälfte der deutschen Immobilienbesitzer abgeschlossen. Auch verzerrt sich das Schadensbild auch dadurch das früher nur eine Feuerversicherung abgeschlossen wurde und viele Eigenheimbesitzer die eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen haben, nicht die Elementargefahren abgesichert haben.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Reininger
Freier-Finanz und Versicherungsmakler im Landkreis Neustadt/Aisch